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Von der Landwirtschaft zur Pflege: Ein inspirierender Quereinstieg

Viele Wege führen in die Pflege – auch ein Quereinstieg ist möglich. So hat Susanne Studhalter diesen Schritt gewagt. Im Interview berichtet sie über ihre Erfahrungen

und ihre Zukunft.



Susanne Studhalter arbeitet in einem 40%-Pensum.
Susanne Studhalter arbeitet in einem 40%-Pensum.

Susanne Studhalter, du führst zusammen mit deinem Mann und drei Kindern einen Bauernhof. Warum hast du dich für einen Quereinstieg in die Pflege entschieden?


Ich habe mit der Zeit einfach gemerkt, dass mir der soziale Kontakt zu anderen Menschen fehlt. Die Arbeit auf dem Bauernhof gefiel mir, aber sie erfüllte mich nicht zu hundert Prozent. Und zurück in meinen altern Beruf als Köchin wollte ich nicht, wegen der unregelmässigen Arbeitszeiten. Also habe ich mich über andere Berufe informiert.


Wie sah dein Weg aus, bis du schliesslich im Kirchfeld eingestiegen bist?


Über eine Kollegin kam ich zur Aromatherapie. Ich absolvierte eine Ausbildung und merkte schnell, dass mir das Lernen gefiel. Besonders Themen rund um den Menschen interessierten mich. Nach der Ausbildung entschied ich mich gegen eine Selbständigkeit, denn mir hätte das Arbeiten im Team gefehlt. Mein Vater war früher Krankenpfleger – also dachte ich mir, warum nicht in diese Richtung gehen? An der Zebi (Zentralschweizer Bildungsmesse) informierte ich mich über meine Möglichkeiten und meldete mich zum SRK-Kurs an (siehe rechte Spalte). Während der Ausbildung konnte ich im Kirchfeld ein Pflegepraktikum absolvieren. Das passte für mich perfekt, da ich mit dem Velo zur Arbeit und über Mittag nach Hause fahren konnte.



Susanne Studhalter bringt zusammen mit einer Lernenden einen Bewohner für ein Nickerchen ins Bett.
Susanne Studhalter bringt zusammen mit einer Lernenden einen Bewohner für ein Nickerchen ins Bett.

Wie hat dein Umfeld reagiert?


Meine Kinder sagten mir schnell: «Mami, Hauptsache du bist glücklich.» Mein Mann war anfangs skeptisch, denn auf dem Hof gäbe es immer genug zu tun. Aber er sah bald, dass ich in meinem neuen Beruf aufgehe, und unterstützt mich sehr.


Wie gefällt es dir im Kirchfeld?


Mir gefällt es sehr gut. Zu Beginn wusste ich nicht, wie ich auf das Pflegen und Waschen der Bewohnenden reagiere. Aber ich habe es einfach auf mich wirken lassen und gar nicht viel nachgedacht, das war eine gute Entscheidung. Besonders schön ist es, wenn Bewohnende mich wiedererkennen und sich auf mich freuen. Natürlich gibt es auch herausfordernde Momente, gerade im Umgang mit Demenz. Es ist schwer, wenn Bewohnende merken, dass sie Alltägliches immer weniger gut bewältigen können, oder den Wunsch äussern, «nach Hause» zu gehen. Aber das Team hier ist unglaublich hilfsbereit, ich konnte immer Fragen stellen und wurde bestens unterstützt.


Was wünschst du dir für die Zukunft?


Nach meinen beiden Ausbildungen war ich froh, dass ich den SRK-Kurs abschliessen und als Pflegemitarbeiterin im Kirchfeld arbeiten konnte. Ich kann mir gut vorstellen, mich zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Beruf weiterzubilden.




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